Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität auch im Alter zu erhalten. Das Seniorenbüro der Stadt Dorsten beteiligt sich deshalb seit 2018 an einem Projekt des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW. Unter der Überschrift DigiQuartier wird untersucht, wie durch den Einsatz digitaler Technik die Bereiche Pflege und Quartiersentwicklung unterstützt und digitale Kompetenzen, vor allem bei Älteren und Pflegebedürftigen, aufgebaut werden können.
Ziel war dabei eine alters-, familien- und behindertengerechte Quartiersentwicklung im Kreis Recklinghausen, die die Potenziale neuer Technologien nutzen will und dabei gleichzeitig mögliche Hindernisse in der Umsetzung bedenkt. Hierzu wurden u.a. Digital-Treffs, eine Technikdatenbank und die Bücherei der Dinge entwickelt. Die Erfahrungen der letzten Jahre flossen darüber hinaus in der Ausarbeitung von ‚Wegweisern‘ zum Thema Digitalisierung, die sich sowohl an Kommunen und hauptamtliche Akteure als auch an ältere Nutzer*Innen richten.
Video Brücke
Nicht erst seit Beginn Corona-Zeit sind soziale Isolation und Einsamkeit eine enorme Belastung für Bewohner*Innen von Pflegeeinrichtungen und Seniorenheimen. Mit der Projektinitiative „VideoBruecke“ bringt ein Zusammenschluss verschiedener Akteure aus dem Ruhrgebiet und Westfalen-Lippe Pflegebedürftige, Familien und Freunde zusammen. Dazu wurden interessierte Einrichtungen und Heime je nach Bedarf mit Hard- und Software ausgestattet, die den Kontakt auch angesichts aktueller Auflagen ermöglichen. Niedrigschwellige Koordinierungsstellen erleichtern dabei die Terminfindung. Das langfristige Ziel des Projekts ist es, die Teilhabemöglichkeiten von Menschen in sozialen Einrichtungen auszubauen. Denkbar sind zum Beispiel auch die Übertragung von lokalen Ereignissen wie Messen oder Festen. Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekthintergrund.
Bücherei der Dinge
Digitale Hilfsmittel bergen ein vielfältiges Potenzial, verschiedene Facetten des Alterns positiv zu beeinflussen. Doch bleibt am Ende des Tages ein Problem meist bestehen: technische Geräte sind häufig sehr kostspielig, besonders für Privatpersonen. In der Bibi am See : Bürger- und Schulmediothek Wulfen und der Stadtbibliothek in Castrop-Rauxel können Interessierte Geräte aus den Bereichen Pflege, Sicherheit und körperliche Aktivität ausleihen und ausprobieren – genau so einfach wie bei einem Buch. Vom E-Book Reader über ‚smarte‘ Spazierstöcke bis hin zu Matratzenhebern bieten die Bibliotheken ein breites Spektrum an hilfreichen Technologien. Damit können (ältere) Nutzer*Innen ohne große Hürden testen, welche Hilfsmittel für Sie in Frage kommen.
Technikdatenbank
Unter der Überschrift „Digitaler Wandel“ sammelt sich eine (nicht nur für Laien) oftmals schwer überschaubare Zahl an Möglichkeiten. Im Rahmen des DigiQuartier-Projekts wurde eine Datenbank entwickelt, mit der sich Interessierte unkompliziert einen Überblick verschaffen können. Hier lässt sich die Angebotslandschaft je nach spezifischer Verwendungsart, Einsatzort und Anwendertyp filtern. Damit haben Institutionen und Privatpersonen gleichermaßen die Möglichkeit, das geeignete Mittel für ihre jeweils gegebene Ausgangssituation zu finden. Die einzelnen Systeme werden dabei nicht nur kurz und verständlich erklärt, sondern liefern dank Aufwandabschätzungen, Fallbeispielen und weiteren Hinweisen wertvolle Informationen für eine nachhaltige Umsetzung. Probieren Sie es selbst einmal aus.