Die 21. Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) am 21. und 22. November 2016 in Köln stand unter dem Motto „Teilhabe ermöglichen in einer vielfältigen Gesellschaft“.
Der Vorsitzende der BaS, Franz-Ludwig Blömker, sagte zur Eröffnung: „Wir wollen gute Beteiligungschancen für alle Menschen schaffen, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung Bildung und Einkommen. Dazu ist ein stärkeres Zugehen auf unterschiedliche Gruppen notwendig, was die Seniorenbüros vielerorts bereits praktizieren.“
Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, würdigte in ihrem Grußwort die Arbeit der Seniorenbüros in Deutschland, die sich für vielfältige Gruppen einsetzen. „Im letzten Jahr haben sich viele Seniorenbüros für Geflüchtete engagiert und vor Ort Impulse gesetzt, um Unterstützungsangebote sowie Netzwerkstrukturen zu initiieren. Diese Aktivitäten führen zu mehr Verständnis, einem solidarischen Miteinander sowie zu einer verstärkten gesellschaftlichen Teilhabe in den Kommunen. Die Seniorenbüros sind heute und auch in Zukunft ein wichtiger Partner, um Engagement- und Unterstützungsstrukturen anzustoßen.“
Professor Dr. Harald Rau, Sozial-, Integrations- und Umweltdezernent der Stadt Köln, ergänzte: „Unsere vielfältiger werdende Gesellschaft ist gefragt, ihre Kultur des Miteinanders weiter zu entwickeln. Auch ältere Menschen suchen und gestalten Wege, die vielfältige Gesellschaft zu gestalten und nicht nur als Herausforderung, sondern – gerade auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung – als wichtige Chance zu verstehen.“

Die über hundert Teilnehmenden setzten sich mit unterschiedlichen Aspekten von Diversität auseinander. Fachliche Beiträge gab es von Franz Müntefering als Vorsitzendem der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen zur Gestaltung des demografischen Wandels, vom Engagement-Experten Dr. Konrad Hummel zur Teilhabedebatte und dem Bochumer Professor Dr. Rolf Heinze zu den Ergebnissen des 7. Altenberichts der Bundesregierung. An einer abschließenden Gesprächsrunde zu den Konsequenzen für die praktische Arbeit vor Ort nahmen u.a. der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek und der Arnsberger Bürgermeister Hans-Josef Vogel teil.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros NRW (LaS NRW) richtete ein Forum zum Thema „Engagement für und mit Gefüchteten entdecken“ aus. Viele Seniorenbüros engagieren sich bereits für Geflüchtete. Dabei gibt es eine Vielfalt unterschiedlicher Ansätze. Die BaS beteiligt sich mit dem Projekt „Alt für Jung-Patenschaften – Seniorenbüros unterstützen Geflüchtete“ an dem bundesweiten Programm „Menschen stärken Menschen“. Das Forum machte die bisherigen Erfahrungen in diesem Themenfeld durch Impulsbeiträge und eine anregende Diskussion zugänglich.


Das vorläufige Fazit der Tagung: Es bleibt für die lokalen Akteure und den Bundesverband wichtig, sich auch zukünftig mit den Chancen und Barrieren für gesellschaftliche Beteiligung und Mitwirkung auseinanderzusetzen. Dazu werden sowohl Praxisprojekte durchgeführt, wie aktuell etwa im Patenschaftsprogramm für Geflüchtete des Bundesfamilienministeriums „Menschen stärken Menschen“, als auch die Einmischung in die sozialpolitischen Debatten über bestehende soziale Ungleichheiten, die auch viele ältere Menschen betreffen.
Die Tagung wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, einem Beitrag des NRW-Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter sowie einem Zuschuss der Stadt Köln gefördert.
Die bundesweit über 370 Seniorenbüros haben sich in den vergangenen 20 Jahren als wichtige Knotenpunkte lokaler Engagementförderung in Städten, Gemeinden und Landkreisen etabliert. Sie richten sich an Menschen, die für sich und andere aktiv werden wollen. Sie agieren als Kompetenzzentren und Impulsgeber für innovative Seniorenarbeit und entwickeln Ideen, deren Umsetzung das Gemeinwesen einer Kommune bereichert und den sozialen Zusammenhalt stärkt.
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