Liebe Leserin, lieber Leser,
wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir von nun an monatlich eine unserer Arbeitshilfen vorstellen werden. Jeweils zur Monatsmitte wird ein entsprechender Artikel auf unsere Homepage erscheinen.
Beginnen werden wir mit der Arbeitshilfe zum Erzählcafé.
Ein Erzählcafé hat die Eigenschaft Erfahrungen und Erlebnisse aus der persönlichen Vergangenheit wieder ins Gedächtnis zu rufen und somit die Gedächtnis- und Gefühlswelt zu erhalten und zu fördern.
Ziele des Erzählcafès
Ein Ziel des Erzählcafés ist es, vergangene Ereignisse für die Zukunft aufzubereiten. Dadurch wird Vergangenes besser verarbeitet und für die Zukunft so weit aufbereitet, dass ein besprochenes Thema im Idealfall keine Grauzone mehr darstellt.
Darüber hinaus steht natürlich der soziale Kontakt im Vordergrund. Wie der Name Café schon erahnen lässt, wird sich in einer angenehmen Atmosphäre getroffen, die zu intimen Gesprächen einlädt und der Vereinsamung entgegenwirkt.
Bedingt durch ein Kennenlernen in vertrauter Atmosphäre wird das Erzählcafé zum wohltuenden Gemeinschaftserlebnis. Besonders wichtig zu wissen ist es, dass jeder willkommen ist und von sich erzählen darf, aber längst nicht muss. Bei Kaffee und Kuchen soll das Erzählcafé zu einer Art Stammtisch werden, wo sich über jedes nur erdenkliche Thema ausgetauscht werden kann.
Eine Gruppengröße von maximal 10 Personen gewährleistet die Intimität und Vertrautheit innerhalb der Gruppe. Der Caféleiter/in sollte eine teilnehmende Rolle einnehmen, um nicht die Integrität der Gruppe zu gefährden. Dazu sollte sie/er neue TeilnehmerInnen stets begrüßen und in die Gruppe integrieren, um eine Cliquenbildung, bzw. Abkapselung der Gruppe auszuschließen.
Gesprächsregeln können eine hilfreiche Richtlinie sein, doch sollten vorab von der/dem Caféleiter/in vorgegeben werden und auf keinen Fall zu streng sein. Eine der Regeln könnte beispielsweise sein, keine Wertungen zu möglichen prägenden Ereignissen oder Erzählungen eines Gruppenmitgliedes zuzulassen.
Selbstverständlich kann das Thema des Erzählcafés mit Wünschen oder Anregungen der Gruppe einhergehen. Grundsätzlich ist jedes Thema willkommen. Von alten Rezepten bis zum persönlichen Stammbaum ist alles vertreten.
Mögliche Übungen des Erzählcafés sind:
- Erinnerungskoffer:
Beim Erinnerungskoffer werden die Teilnehmer dazu eingeladen sich einen mitgebrachten Gegenstand auszusuchen und anhand von diesem eine Erinnerung aus ihrem Leben Preis zu geben.
Ob dies eine schöne oder eine eher negative Erinnerung ist, ist jedem selbst überlassen.
Der Erinnerungskoffer trägt maßgeblich zum Kennenlernen der Gruppe und zum Vertrauen innerhalb der Gruppe bei.
- Lebensreise:
Bei der Lebensreise werden alte Fotos oder Gegenstände betrachtet und persönlich bewertet.
Darüber hinaus kann man sich innerhalb der Gruppe über alle möglichen biographischen Details austauschen. Zum Beispiel über den akademischen Grad oder mögliche gemeinsame Hobbies oder Arbeitsstellen.
Auch historische Ereignisse können prägend sein. Bestimmte Ereignisse anzusprechen kann dem Einzelnen durchaus helfen diese besser zu verarbeiten.
Welches Thema letztendlich besprochen wird, ist immer der Gruppe überlassen.
Falls Sie ein gedrucktes Exemplar der Arbeitshilfe wünschen, fragen Sie bitte im Landesbüro an.